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“Das war’s wohl mit dem Sommer, der Sonne und dem Wochenenden am Strand / See / im Garten.“ so oder so ähnlich darf man sich die Konversationen der letzten paar Tage vorstellen. Gefolgt von „Scheiss Regen!“ oder „Boah, ist das ein Mistwetter und dann noch so kalt!“.
Das Gemecker ist groß und so langsam geht es der dunklen Jahreszeit entgegen. Klar, dass man da nicht so motiviert ist wie man es im Sommer zu sein scheint, aber wir vergessen da was: Jeder noch so regnerische Tag, jeder noch so kalte Wind und jede noch so dunkle Nachmittagszeit kann auch ein guter Motivationsschub sein.
Wir Menschen haben uns zu Arbeitstieren erzogen und im Endeffekt ist Arbeit alles was nicht relaxen bedeutet. Darunter zählt auch das jährliche Unterlagensortieren und anderen Kleinkram, den man einfach niemals macht, sobald das Wetter auch nur annähernd gut ausschaut.
Wenn nur ein gesunder Körper auch einen gesunden Geist hervorbringt, dann bringt eine saubere Umgebung, in der sich der Körper befindet, auch einen sauberen Geist und nur eine ordentliche Umgebung, einen ordentlichen Geist. Dazu lege ich Dir meinen Artikel “Was mich die Vorbereitungen für AIDA lehren!” ans Herz.
Lust auf weniger Stress zu Weihnachten bzw. Neujahr? Viele nehmen sich vor Ende des Jahres noch mal eine rundum Aufräumzeit, um „sauber und ordentlich“ ins neue Jahr zu starten. An dieser Stelle kann man dies schon mal auf die jetzige Zeit verlegen.
Denn das Wetter kannst Du nicht ändern, aber Deine Umstände damit umzugehen.
Das bedeutet jetzt nicht, dass Du nur zu Hause bleiben sollst, denn auch bei Wetter wie dem aktuellen kannst Du sehr viel über Dich lernen. Hast Du schon mal so richtig im Regen gestanden? Also ich meine so richtig, ohne Schirm, ohne Kapuze an der Jacke und ohne Dach in der Nähe? Nein? Dann lerne dies mal kennen – duschen kannst Du zu Hause dann immer noch. Es ist so alltäglich, aber von kaum einen wird es in Betracht gezogen.
Es ist windig? Finde heraus welche Körperpartien sich am meisten anstrengen um den Wind entgegen zu laufen.
Es ist glatt? Finde heraus wie Du Deine Gangart veränderst um vorwärts zu kommen und wie sie sich von Deiner normalen Gangart unterscheidet. Welche Muskeln werden sonst angesprochen, welche in diesem Moment?
Kurz: Lerne Dich kennen! Dies geht wunderbar in jeder Situation. Treppen steigen, einkaufen, Dinge tragen, Essen, Atmen, einfach alles und zu jeder Zeit.
Im Daoismus (meiner Meinung nach eine äußerst interessante Lehre, die an den Buddhismus erinnern mag, aber mehr an dessen eigentlich Bedeutung heranreicht als etliche buddhistische Gruppierungen selbst) sagt man, dass alles kommt wie es kommen muss und wir nur sehen müssen, dass es früher oder später zu unserem Gunsten sein wird. Man hat die Meditation des Daoismus mit einem Grashalm auf einem freien Feld im Winde verglichen. Der Grashalm wächst und kümmert sich weder um Kälte, Sonne, Regen, Wärme oder anderes. Es wächst und weht im Wind, weil es davon ausgeht, dass es so wie es jetzt ist, richtig ist.
Nach diesem Prinzip leben Daoisten. Sie nehmen alle Umstände wie sie sind und nutzen sie für sich zum besten ohne einzugreifen. Denn, so sagt man im Daoismus, ist das „Eingreifen und Verändern wollen“ in den Lebenslauf der direkte Weg ins Unglück.
Wenn man dies auf den Anfang dieses Beitrags projiziert, so regnet es nur, wenn es im Kopf genau so aussieht.
Jedes mal wenn Du Dir also einredest, das Wetter sei schlecht, ist es auch schlecht. Dieser Gedanke trägt allerdings zu keiner Veränderung der äußeren Umstände bei, sondern den Deiner Inneren und so wird es Dir schlecht gehen. Du demotivierst Dich aufgrund eines Faktors den Du weder ändern noch zukünftig bestimmen kannst, was nur dazu beiträgt, dass immer mehr Faktoren schlechter werden. Die nicht gespülte Tasse die dann nervt, der nicht gesaugte Fußboden der stresst und die Teller vom Vorabend die schon leicht angetrocknet sind, weil Deine Laune gestern so schlecht war, dass Du keine Motivation fandest dies mal eben zu erledigen.
Und das schlimmste daran ist: Es passiert meist unterbewusst. Dadurch das wir ständig alles kategorisieren, beurteilen und von einer in die andere Schublade schieben, sehen wir selten das eigentlich Gute an solchen Aufgaben.
Jetzt fragst Du Dich, „Was soll denn schon Gutes am spülen von Geschirr sein?“ oder „Was soll denn schon Gutes am sortieren meiner Unterlagen sein?“ Diese Antwort gebe ich Dir dann in meinem nächsten Beitrag.
Die Antwort und wie Du es in Zukunft besser machen kannst wäre:
Hör auf Dir selbst schlechte Laune zu machen.
Sehe die Situation wie sie ist. Akzeptiere sie und beurteile sie nicht. Von „Scheiss Regen!“ gehst Du über auf „Es regnet.“. Von „Das ist so ätzend kalt!“ gehst Du auf „Es ist kalt.“.
Dies verändert Deine Gedanken von negativen- in neutrale Gedanken. Was zur Veränderung hat, dass Du Dir selbst irgendwann glaubwürdig wirst. Anfangs wirst Du feststellen, dass Du es nur so sagst, innerlich aber wieder laut losmeckern möchtest “So ein Mist!”, aber schon nach kurzer Zeit wirst Du merken, dass Du Deine Gedanken kontrollieren kannst und somit auch Deine Stimmung, was wiederrum zu einem gesünderen Leben führt (weniger Stresshormone usw.) Sage Dir immer, egal ob es das Wetter, Dein Chef oder irgendeine alltägliche Situation in Deinem Leben ist „Es IST so und so hat es jetzt auch zu sein.“
Denn vielleicht bekommst Du eine brillante und gar lebensverändernde Idee, weil Du zu Hause bleiben musstest, da Dich das Wetter dazu gezwungen hat.
Sehr schöner Beitrag. Jedes mal am Mittagstisch kommt das Thema Wetter auf. Da werd ich mal drauf achten, was die Mitarbeiter und wie sie es sagen. Mal sehen ob ich ihre Wortwahl neutralisieren kann. =)
Vielen Dank.
Halt mich doch auf dem Laufenden, wäre schon interessiert daran wie Du das meisterst 🙂
Liebe Grüße
Christopher
good article, thanks for information